Doris – Einsatz als Freiwillige

„An meinem ersten Tag in Kambodscha besuchten wir die Koh Ker Schule, welche zwei Stunden Autofahrt von Siem Reap entfernt ist. Bereits die Fahrt war ein Abenteuer. Es gab so viel zu sehen auf den lebendigen Strassen Kambodschas. Ochsenkarren, Schweine welche auf dem Gepäckträger von Mofas transportiert wurden oder Eishändler die Eisblöcke verkauften, um Frischware oder Getränke zu kühlen.

Koh Ker liegt in einer sehr ländlichen Region, in einem Gebiet, wo noch Tausende von Minen verstreut sind, denen leider immer wieder Menschen, häufig Kinder beim Spielen, zum Opfer fallen.

Kaum sind wir auf dem Schulgelände angekommen, rannten uns die ersten Kinder entgegen. Alle freuten sich auf ein reichhaltiges Mittagessen, welches von Eyes Open finanziert wird. Es gab Nudeln mit Gemüse und Poulet, „City Food“ wie mir Lori erklärt, denn hier ernähren sich die Bewohner hauptsächlich von Reis. Die Aufgaben beim Kochen waren für alle klar aufgeteilt. Die einen schneiden das Fleisch, andere waschen oder schneiden das Gemüse. Ungefähr zwei Stunden später war das Essen für rund 200 Kinder bereit. Jedes Kind erhielt soviel Nudeleintopf wie es essen konnte. Als alle satt waren, füllten sie kleine Plastiksäckli mit Resten, um diese ihren Familien nach Hause zu bringen. Alle bedankten sich mit einem Kopfnicken, Händefalten und einem strahlenden Lächeln.

Die meiste Zeit meines Aufenthaltes verbrachte ich in der Knar Schule, die eine Tuk Tuk-Fahrstunde von Siem Reap entfernt liegt. Dort war ich in dieser Zeit im „Art and Craft“ Programm tätig. 

Piseth war mein Chauffeur, brachte mich immer sicher von A nach B und übersetzte während den Lektionen von Englisch in Khmer und umgekehrt.

Ca. 20 Kinder kamen jeweils nach den obligatorischen Lektionen um 11.00 Uhr und um 12.00 Uhr zu mir in die Bastelstunde. Das war für sie eine spannende Abwechslung, denn kreative Arbeiten kennen sie in Kambodschas Schulen nicht. Entsprechend neugierig und aufgeregt kamen die Kinder jeweils in die Lektion. Papierschachtelfalten und -verzieren, Buchzeichen, Puppen aus selbst gefalteten Papiertüten, Blumen aus Petflaschen oder Wollepompons sind einige Beispiele, von unseren lustigen und kreativen Stunden. Nach jeder Lektion verabschiedeten sie sich mit einem Händefalten, „thank you“ oder mit „see you tomorrow“. Es war einfach berührend, zu sehen, wie die Kinder jeweils strahlend, glücklich und stolz auf ihr Ergebnis nach Hause gingen.

In der zweiten Woche besuchte ich ein Frühstück in der Knar Schule. Morgens um halb sieben kamen wir auf dem Schulgelände an, die ersten Kinder waren schon da und putzten mit ihren Besen den Schulhof. Anschliessend standen alle in Reihen, die Kleinen vorne, die Grossen hinten, und sangen gemeinsam die Nationalhymne, eine Tradition in Kambodscha. Danach gab es für alle Kinder ein Frühstück, welches auch von Eyes Open finanziert wird. An diesem Tag war es ein Fisch-Gemüse Eintopf mit Reis. Gestärkt konnte nun mit Lernen gestartet werden.

Zu sehen wie zufrieden und glücklich die Kinder nach dem Frühstück in den Tag starteten, oder nach den Lektionen nach Hause gingen, zeigt mir das die Ponheary Ly Foundation und Eyes Open hier sehr viel bewegen und auf dem richtigen Weg sind.

Ich unterstütze Eyes Open nun regelmässig, hier weiss ich, dass die Spende dort ankommt wo sie gebraucht wird. In Kambodscha können wir bereits mit wenig Geld viel bewirken.

Herzlichen Dank an alle, die mitmachen und so den Kindern ein besseres Leben und eine bessere Zukunft ermöglichen!“