Über Kambodscha

Bis Ende der 1960 Jahre war Kambodscha ein Land mit einem stabilen politischen Umfeld und verzeichnete wirtschaftliches Wachstum. Kambodscha wies vor dem Bürgerkrieg den höchsten Lebensstandard in Südostasien auf.

In den 1970er Jahren brach ein Bürgerkrieg aus, der das Land in zwei Hälften spaltete. Die Roten Khmer übernahm 1975 die Macht und führte ein brutales Regime ein, das in den Tod von über 2 Millionen Menschen mündete. Nach dem Fall der Roten Khmer 1979 begann Kambodscha mit dem Wiederaufbau. In den 1990er Jahren wurde eine neue Verfassung verabschiedet und das Land begann, sich demokratisch zu entwickeln.

Seit den 1990er Jahren hat Kambodscha ein moderates Wirtschaftswachstum verzeichnet. Das Land hat sich zu einem wichtigen Produktionsstandort für die Textilindustrie entwickelt und ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen. Trotz der Fortschritte ist Kambodscha heute noch ein Entwicklungsland. Das Land hat eine hohe Armut, eine geringe Alphabetisierungsrate und einen schlechten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.

  • In Kambodscha leben rund 17 Mio. Menschen. Ihre Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren. Das Durchschnittsalter betrug im Jahr 2020 knapp 26 Jahre. D.h. beinahe 1/3 der Bevölkerung ist unter 14 Jahre alt; fast 2/3 sind zwischen 15 bis 64 Jahre und nur 4% über 65 Jahre alt.
  • Jede 6. Person ist Analphabet.
  • 15% der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 23% keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen.
  • HDI-Rang: 146. Rang von 191 Ländern (2021). Der Human Development Index ist ein Wohlstandsindikator für Länder und wird von den Vereinten Nationen jährlich herausgegeben. Der darin enthaltene Index erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen.
  • Im Jahr 2020 wird ein in Kambodscha geborenes Kind voraussichtlich nur 49% der Produktivität erreichen, die es erreichen könnte, wenn es in seiner Kindheit eine hochwertige Ausbildung, eine gute Gesundheit und eine angemessene Ernährung genossen hätte.

Bildung ist ein Schlüsselfaktor für die Weiterentwicklung Kambodschas. Bildung trägt dazu bei, die Armut zu verringern, die Produktivität zu steigern und die Chancengleichheit zu verbessern. Die Qualität des Bildungssystems ist in vielen Teilen des Landes unzureichend.