Lebensmittelabgaben

Im Sommer 2016 litt Kambodscha unter der grössten Dürre seit Jahrzehnten (siehe Newsletter vom 27. Juni 2016). Im Rahmen der damaligen Nothilfe haben wir zur Überbrückung Familien im Khnar Dorf mit Lebensmitteln unterstützt. Damals stellten wir fest, dass es verschiedene Familien gibt, die sich bereits vor dieser Dürre kaum selber ernähren konnten und auch Kinder hatten, die die Schule nicht besuchten, weil sie bei der Lebensmittelsuche helfen mussten. 

Seither unterstützen wir rund ein Dutzend Familien mit monatlichen Lebensmittellieferungen. Im Gegenzug gehen ihre Kinder regelmässig in die öffentliche Schule und zudem in unser Learning Center. Die Empfängerfamilien haben über die Jahre immer wieder gewechselt. Dank den Lebensmittellieferungen konnten sie sich aus der täglichen Notlage befreien und selber für sich sorgen. Dafür kamen neue Familien in schwierigen Situationen dazu. In den meisten Fällen handelt es sich um alleinerziehende Mütter.

Heute trafen wir die Familien im Khnar Village Learning Center und unsere Mitarbeitenden erinnerten an die Vereinbarung, dass die Kinder regelmässig in die Schule geschickt werden müssen. Nachdem die Kinder während der Pandemie nur wenige Monate die Schule besucht haben, braucht es für alle wieder eine Weile, um in den vorherigen Alltag zurückzukehren.

Während der Pandemie haben wir im Learning Center zudem eine öffentliche Bibliothek eingerichtet. Die Bibliothekarin Chenda zeigte den Familien die vorhandenen Bücher und Fachmagazine, verschiedene handeln von der Landwirtschaft. Viele der Eltern können selber nicht lesen und schreiben, doch Chenda baute auch hier die Hemmschwelle ab und zeigte, wie ihre Kinder ihnen vorlesen können.

Nach der Besprechung wurden gemeinsam die Lebensmittelpakete zusammengestellt. Für jede Familie gab es Reis, Nudeln, Eier, Fisch, Salz und Zucker, Fisch- und Sojasauce sowie Seifen. Das anschliessende Bepacken der Motorroller war Kambodscha pur! Ein Sack Reis und alle anderen Waren plus eine Beifahrerin können also problemlos transportiert werden. Die Frauen halfen einander aus und fuhren die Waren zu denjenigen, die selber nicht mobil sind.

Diese Lebensmittelabgaben kosten monatlich CHF 50 pro Familie. Ein kleiner Betrag, welcher dank des weiteren Schulbesuchs der Kinder viel Wirkung erzielt!

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