„School is the answer.“

Der Wecker klingelte heute Morgen um 4 Uhr, da ich die Ponheary Ly Foundation zu einer ihrer Schulen weit draussen auf dem Land begleiten durfte. Bereits in unserem Beitrag vom 2. Dezember erzählten wir von der Arbeit von Ponheary Ly, welche uns sehr beeindruckt.

Als Ponheary Ly vor ca. sieben Jahren das erste Mal in das Dorf kam, wurde gerade nur bis zur 3. Klasse unterrichtet. Da aber aufgrund der grossen Armut im Dorf chaotische Zustände herrschten (60 Kinder in einem Schulzimmer, nur halbtags Schule, da die Lehrer sehr schlecht bezahlt werden), konnte eigentlich niemand lesen und schreiben. So baute sie die Schule auf, welche nun alle Kinder vom Dorf besuchen können (ca. 300 SchülerInnen). Es ist eine staatliche Schule, doch der Staat bezahlt nur den Lohn der Lehrer. Da dieser nach wie vor unglaublich tief ist ($150/Jahr !), bezahlt die Ponheary Ly Foundation zusätzlichen Lohn, damit die Lehrer jeweils ganztags unterrichten. Im Weiteren stellt sie jeden Tag Frühstück (für die allermeisten Kinder die einzige Mahlzeit des Tages), Schulmaterial und die Schuluniformen kostenlos zur Verfügung. Ohne Schuluniformen dürfen die staatlichen Schulen nicht besucht werden. Im Weiteren gibt es eine Bibliothek, in welcher die Kinder fleissig Bücher ausleihen und sogar ihren Eltern lesen beibringen! So können die Kinder im Dorf heute die 1.-6. Klasse abschliessen. Da die weiterführende Schule anschliessend 20km entfernt und der Schulweg nicht zu meistern wäre, hat die Ponheary Ly Foundation ein Studentenwohnheim gebaut, wo die SchülerInnen unter der Woche leben und die nahe gelegene Schule besuchen können, um die 7.-9. Klasse abzuschliessen.

Es hört sich für uns vielleicht komisch an, dass 13jährige Jugendliche das Zuhause verlassen. Da die Familien in diesem Dorf aber sehr, sehr arm sind, haben die Kinder alles andere als eine schöne Jugend. Sie haben täglich Hunger, werden von ihren Eltern geschlagen, es gibt keine Gesundheitsversorgung, etc. Durch die Möglichkeit etwas Abstand zu gewinnen, entwickeln sich die Kinder in riesigen Schritten weiter.

Der heutige Tag war ausserdem besonders, weil Vertreter der UNESCO das Projekt besuchen kamen. UNESCO hat ein weiteres Gebäude beim Studentenwohnheim bezahlt. Es gibt nun auch eine grosse Küche (keine westliche Küche, sondern wie die Menschen hier kochen), ein grosses Schulzimmer, wo die Jugendlichen nachmittags zusätzlich kostenlos in Englisch, Mathematik und Naturwissenschaft unterrichtet werden sowie ein Computerraum (ja, auch das ist hier die Zukunft). Die Familien der SchülerInnen wurden zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Es war für mich kaum zu glauben, dass dies die Eltern der Kinder waren. Es war so eindeutig ersichtlich, welche riesigen Fortschritte die Jugendlichen Richtung Zukunft unternommen haben. Der Leitsatz der Ponheary Ly Foundation „School is the answer“ war klar sichtbar. Wir bleiben auf jeden Fall an diesem Projekt dran.

Gerne haben wir dieser Schule diverse Puzzles übergeben.

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