Unser Weg führte uns heute wenige Kilometer vom Ortszentrum entfernt in eine Schule, welche vor knapp zwei Jahren durch eine Kambodschanerin gegründet worden ist. Sie ermöglicht 160 Kinder die Schule zu besuchen (Kindergarten bis Level 5). Da gemäss ihren Erzählungen zur Zeit zu wenig Geld vorhanden ist, hat sie zu wenig Lehrer angestellt und ist darauf angewiesen, dass Volunteers (Freiwillige) in ihrem Projekt arbeiten und Englisch unterrichten. Sind keine vorhanden, unterrichtet sie selbst die Kinder, wobei sie natürlich nicht in drei Klassen gleichzeitig sein kann. In diesem Fall ist die Problematik bei sehr jungen Projekten klar sichtbar: Eine Grundidee für eine Veränderung besteht zwar, ob aber eine eigene Schule zu gründen, immer der richtige Weg ist, bleibt offen. Wir übergaben der Schule verschiedene Materialspenden (Schulhefte, Blöcke, Bleistifte und Puzzles).
Anschliessend besuchten wir eine Organisation, die sich um sexuell missbrauchte Kinder kümmert. Es gibt eine Hotline, die in vielen Guesthouses und auch in Restaurants etc. angeschrieben ist, wo man bei Verdacht auf Kindsmissbrauch anrufen kann. Diese Organisation kommt anschliessend an Ort und Stelle, arbeitet mit der Polizei zusammen, stellt Untersuchungen an, um die Täter zu verhaften und bringt die Kinder zu ihren Familien zurück. Da Kindsmissbrauch / Prostitution in Kambodscha ein Riesenproblem ist, erledigt diese Organisation sehr wichtige Arbeit. Es war erschreckend zu hören, dass es einerseits diejenigen Täter gibt, die in das Land einreisen, Kinder missbrauchen und abreisen. Anderseits bauen andere Täter ganz bewusst eine Infrastruktur auf, wie beispielsweise ein Kinderheim, wo sie tagtäglich Zugang zu den Kindern haben.
Unsere letzte Station war anschliessend die Lake Clinic, welche die Stelzdörfer in der Tonle Sap Region mit medizinischer Hilfe versorgt. Wir konnten den Verantwortlichen diverse Materialspenden (Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Fieberzäpfchen etc.) übergeben, die wir in der Schweiz erhalten haben.